Roland Baur

Roland Baur
Roland Baur

Kantonsrat werden

Nach 1991 kandidiere ich 2019 erneut für den Kantonsrat. Ich wurde 1991 nicht gewählt und werde voraussichtlich auch 2019 nicht gewählt. Dennoch: Gründe gäbe es genügend, am parlamentarischen Betrieb namens Kantonsrat teilzunehmen, wenn ich denn gewählt würde.
Politik ist grundsätzlich ein weites Feld und viele Bereiche des Lebens haben mit Politik zu tun. Menschen sind nicht nur soziale Wesen, sie sind auch politische Wesen. Politik verstanden, in einer ersten Annäherung, als Spielfeld von Interessensbekundungen und ‑ausgleich in einem vordefinierten Rahmen, der selbst wieder zum Gegenstand der Interessensverhandlungen werden kann.

 

Parlamentarische Politik ist eine von mehreren Spielwiesen, nicht immer die wichtigste, auch wenn die Spieler*innen sich manchmal für die Wichtigsten zu halten scheinen. Sicher scheint mir, dass die parlamentarische Politik eine wirkmächtige Form des Interessensausgleichs unterschiedlicher Gruppierungen ist. In Bereichen wie dem Sozialstaat oder dem Umweltschutz ist schlussendlich der grösste Teil der Bevölkerung darauf angewiesen, dass in historischen Kämpfen eine minimale soziale Absicherung oder ein minimaler Mitweltschutz erreicht wurde. Dieser Einsatz für grundlegende Menschen-, Umwelt- und Sozialrechte vergangener Generationen ist hoch zu schätzen und weiterhin zu verteidigen. Zu verteidigen insbesondere gegen sich „modern“ gebende Kreise, die manchmal die Leistung und Wirkung von einzelnen Individuen zu überschätzen scheinen und individuellen Rechten, welche klar zu Lasten anderer gehen, den Vorrang einräumen möchten. Vieles deutet darauf hin, dass in verschiedensten Lebensbereichen eine Rückbesinnung auf lokal verankerte und abgestützte Politik unter Einbezug möglichst vieler Menschen nachhaltige Lösungen ermöglichen kann. Nur stichwortartig sei hier erwähnt, was ich bei einer allfälligen Wahl in den Kantonsrat vertiefter einbringen möchte:

  • genossenschaftlich oder ähnlich organisiertes Wohnen im Prinzip der Kostenmiete
  • Förderung der Care Ökonomie
    Ausbau der biologischen und nachhaltigen Landwirtschaft
  • Priorität auf Fuss-, Velo- und  öffentlichen Verkehr
    Förderung von Arbeitsplätzen möglichst nahe beim Wohnort
  • Für mehr Steuergerechtigkeit und transparente Finanzflüsse

Ein weiteres wichtiges Thema ist der Umgang mit dem Klimawandel und damit Fragen zur internationalen Solidarität: Was kann die Schweiz und konkreter der Kanton Zürich zu einem gerechten Umgang mit den erwartbaren Folgen des Klimawandels hier und global beitragen? Dies unter dem Blickwinkel, dass wir hier (fast) alle auf Kosten der grossen Mehrheit der Menschheit im Wohlstand leben und damit eine besondere Verantwortung haben. Diese Fragen sind auch individuell zu beantworten, doch sind sie vor allem politisch und damit gesellschaftlich zu klären und einer Lösung hinzuführen.